Bei der Verbrennung von Kraftstoff entstehen Abgase. Damit ein Katalysator diese korrekt umwandeln kann, benötigt er ein homogenes Kraftstoff-Luft-Gemisch. Das bedeutet das 1kg Kraftstoff mit 14,7 kg Luft verbrannt wird. Diese wird durch die Lambdasonde überwacht und durch das Motorsteuergerät geregelt.
Vor dem Katalysator sind im Abgas 71 % Stickstoff, 18,1 % Kohlendioxid, 9,2 % Wasser und 0,7 % Edelgas enthalten. Dazu kommen noch 1% Kohlenmonoxid, Stickoxide und Kohlenwasserstoffe. Diese werden im Katalysator umgewandelt. Die dabei entstehenden Abgaswerte liegen dann bei 0% Co (Kohlendioxid), 0% O2 (Sauerstoff), maximal 20 ppm HC (Kohlenwasserstoff=unverbrannter Kraftstoff) und 15% CO2 (Kohlendioxid). Dazu muss der Katalysator eine Betriebstemperatur von ca 700 Grad erreichen.
Bei Fehlern in der Gemischaufbereitung verändert sich auch die Abgaszusammensetzung, da nun entweder zuviel, oder zu wenig der Gemischbestandteile vorhanden sind. Das sollte nach dem Katalysator geprüft werden, da der Katalysator nur richtig arbeitet, wenn das Gemisch was dort herein kommt korrekt ist. Die richtige Funktionsweise des Katalysators kann auf diese Weise direkt mit geprüft werden. Wie die Abgase zu bewerten sind, siehe unten.
Hier nun eine Auflistung welche Fehler für veränderte Abgaswerte verantwortlich sein können:
Hohe HC-Werte:
• bei kalten Motor kondensiert Kraftstoff.
• Fehler in der Zündanlage und damit Zündaussetzer führen zur unvollständigen Verbrennung
• falscher Zündzeitpunkt führt dazu dass nicht das komplette Gemisch verbrannt wird
• zu fette oder zu magere Gemischeinstellung verhindern eine komplette Verbrennung
• undichte Motorventile und eine schlechte Kompression
• verstellte Steuerzeiten führen zur unvollständigen Verbrennung weil der Gaswechsel nicht mehr korrekt funktioniert
• hoher Ölverbrauch, bzw. Ölverbrennung (auch Öl enthält Kohlenwasserstoff)
• defekter Katalysator
Hohe CO Werte:
• falsche Gemischeinstellung
• defekte Lambdasonde (Motorsteuergerät fettet an, weil Lambdasonde permanent zu mageres Gemisch meldet),
bzw Falschluft vor der Lambdasonde
• defekter Katalysator
• Fehler in der Gemischaufbereitung
z.B. falsche Motortemperatur, zu hoher Kraftstoffdruck, undichte Einspritzventile oder undichte Tankentlüftung
Hohe O2 Werte:
• Undichtigkeiten in der Ansauganlage (Falschluft durch undichte Krümmerdichtung, offene Kurbelgehäuseentlüftung oder Tankentlüftungsventil
beim „Absprühen“, Suche nach Falschluft, immer auch daran denken zusätzliche Systeme wie Abgasrückführung, Tankentlüftung usw probehalber abzuklemmen
• defekte Lambdasonde (meldet immer zu fettes Gemisch, wodurch das Motorsteuergerät das Gemisch durch Rücknahme der Einspritzzeit, abmagert)
– Lambdasonden-Heizung nicht vergessen!
• Undichtigkeiten in der Abgasanlage (Krümmer gerissen, Dichtungen defekt, Durchrostung, undichtes Abgasrückführventil, undichtes Sekundärluftventil)
• Fehler in der Gemischaufbereitung, z.B. falsche Signal von Motortemperatur oder Luftmassenmesser/Saugrohrdruck, fehlerhafte Spannungsversorgung (Masse!), verstopfte Einspritzventile, zu niedrigen Kraftstoffdruck.
Niedrige CO2 Werte:
• falsche Gemischeinstellung
• undichte Abgasanlage
• Fehler in Gemischaufbereitung oder Zündanlage
Gerade bei Fehler die die Lambdasonde oder Gemischkorrektur betreffen, sollte immer eine Abgasanalyse zusammen mit der Beobachtung der Lambdasondenspannung erfolgen. Nur so lässt sich sich ein eventuell unnötiger Tausch der Lambdasonde vermeiden. Dabei nicht nur im Leerlauf, sondern auch im erhöhten Leerlauf messen! Falschluft wirkt sich im Teillast nicht mehr stark aus.
Vor der Abgasmessung sollte der Katalysator auf Betriebstemperatur gebracht werden und nicht durch zu langes Laufen im Leerlauf abgekühlt sein!